In den vergangenen Wochen habe ich mir den Kopf über den Titel für den 6. Band der Regency Roses zerbrochen. Dass ich gegen den Arbeitstitel „Der Dieb im schwarzen Domino“ Bedenken habe, hatte ich schon im letzten Newsletter geschrieben. Leider wollte mir nichts Besseres einfallen und meine Hoffnung, eines Morgens mit dem perfekten Titel aufzuwachen, hat sich leider auch nicht erfüllt.
Wie gut, wenn man eine liebe Autorenkollegin wie Sandra Neumann hat, die
a) auch Regencys schreibt und weiß, worauf es ankommt und
b) sich beim schon lange geplanten Kaffeeklatsch per Skype sofort bereiterklärt, mir bei der Titelsuche zu helfen.

Ich habe mir ein weißes Blatt und einen Kuli geschnappt und dann haben wir ein ganz klassisches Brainstorming gemacht.
Klingt langweilig? War es kein bisschen. Hör mal zu:

Die Lady und der Dieb?
Mm, nicht schlecht, aber bisschen lahm. Wie wär’s mit „Die Lady und der Schurke“?
Der Domino ist aber kein Schurke. Also, jedenfalls kein richtiger.
„Der Gentleman-Dieb“ vielleicht? Oder: „Das diebische Herz des Lords“?
Nee, nichts mit Herz. Mein vorletzter Regency heißt doch „Im Herzen ein Lord“. Was ist mit „Der Dieb, der ein Lord war“? Oder „Der Dieb, der mich küsste“? Nein, klingt nach James Bond „Der Spion, der mich liebte“ oder wie der hieß. Okay, lass uns weiter überlegen.
Hattest du nicht mal vor längerem Titelschutz beantragt für „Eine Lady in Gefahr“?
Ja, hatte ich. Aber die Lady jetzt ist nicht in Gefahr. Also ein bisschen, aber nicht genug für so einen Titel. Wie wäre es mit „Maskerade am Grosvenor Square“?
Klingt halt nach Maskenball und nicht nach Dieb.
Und wie wäre es mit „Dieb, Lord und Herzensbrecher“?
Da stellt man sich einen Casanova vor. Wie wäre „Die zwei Gesichter des Lords“?
Gleichzeitiges Kopfschütteln
„Das dunkle Geheimnis des Lords?“
Kichernd Da fragt man sich sofort, welches Geheimnis der so hat …
noch mehr kichern, jetzt auch auf der anderen Seite des Bildschirms
Lass uns mal wieder auf die Lady konzentrieren: „Die Lady küsst den Dieb“ oder „Eine Lady mit Eigensinn“?
Irgendwie auch nicht …
[Auf beiden Seiten des Bildschirms werden erstmal Tee und Kekse nachgefüllt sowie kurz Hündin Lilli bzw. Kater Nemo gestreichelt]
„Wie wär’s mit „Kotillon mit einem Dieb“?
DAS klingt gut. Aber wissen alle gleich, was ein Kotillon ist und wie man das Wort ausspricht?
Mm, man könnte Kotillon durch ein anderes Wort ersetzen. Zum Beispiel „Verabredung mit einem Dieb“.
Klingt ein bisschen nach Arbeitstreffen.
Vielleicht „Stelldichein mit einem Dieb“?
Stelldichein ist sehr altmodisch. Wie wär’s mit „Tête-à-Tête mit einem Dieb“?
Da schwingt für mich etwas Erotik mit, aber grundsätzlich gefällt mir die Richtung. plötzliches Lächeln Ich hab’s, wir nehmen das Wort Rendezvous!

Hier ist er also, der Titel des 6. Bandes der Regency-Roses: Rendezvous mit einem Dieb